Einweihung Dechant-Joseph-Emonds-Weg

IMG_5699Am Samstag, 30. April 2016, lud der Kirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus Kirchheim zur Einweihung eines nach Dechant Joseph Emonds benannten Weges nach Euskirchen-Kirchheim ein. Der Weg ist die unmittelbare Verbindung zwischen seinem letzten Wohnsitz von Dechant Emonds in Kirchheim, dem alten Pfarrhaus Geschwister-Burch-Straße 2a, an der Pfarrkirche vorbei hinauf zum Katholischen Kindergarten, dem Pfarrjugendheim und dem Pfarrbüro in Kirchheim.

Nachdem die nach ihm benannte Schule in Kuchenheim aufgelöst wurde, suchte man nach einem anderen Weg das Gedenken an Dechant Joseph Emonds aufrecht zu halten und beantragte 2015 bei der Stadt Euskirchen die Umbenennung der Strasse.

Nach einer Begrüßung durch Pfarrer Peter Berg und Bürgermeister Dr. Uwe Friedl enthüllten diese feierlich das neue Straßenschild, welches von Pfarrer Berg auch noch gesegnet wurde.

Anschließend hielt der Regionalhistoriker Hans-Dieter Arntz im Kirchheimer Pfarrheim bei Kaffee und Kuchen einen Vortrag über Dechant Joseph Emonds. Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Besuch der Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Martinus Kirchheim.
Zu den zahlreichen Gästen gehörten unter anderem auch Angehörige von Dechant Emonds, die extra aus Erkelenzer anreisten.

Dechant Emonds, geboren 1898 in Erkelenz und von 1938 bis zu seinem Tode 1975 Pfarrer in Kirchheim, war ein sozial engagierter Priester und Gegner der Nationalsozialisten. Er beschaffte jüdischen Mitbürgern, die vor dem Zugriff der Gestapo fliehen mussten, Unterkünfte und Ausreisedokumente. Im Dezember 1944 verstecke Pfarrer Emonds den Maler Matthias Barz und seine jüdische Ehefrau Hilde Stein auf dem Dachboden des Kirchheimer Pfarrhauses, während im Untergeschoss ein Stab der Waffen-SS untergebracht war. Dafür erkannte ihm Yad Vashem im Auftrag des Staates Israel 2013 posthum den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ zu.